XXIV. Internationales Hundesymposium
vom 14.-16. November 2025
Liebe Hundefreunde,
in diesem Jahr veranstalten wir zum 24. Mal das Internationale Hundesymposium, zu dem wir Euch herzlich einladen. Wie auch in den vergangenen Jahren tragen zahlreiche Experten aus dem In- und Ausland interessante Themen rund um den Hund vor und so haben wir ein spannendes und abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, das für jeden interessant ist, der mit Hunden lebt und/ oder arbeitet.
Das Symposium findet dieses Jahr wieder als Webinar statt, so dass Ihr es bequem online von zu Hause aus besuchen könnt. Die Vorträge werden aufgezeichnet – die Aufzeichnung kann bis zum 15.12.2025 online angesehen werden. Es ist von folgenden Instituten als Fortbildung anerkannt:
Rote Hunde sind aggressiver und weiße Hunde sind öfter taub?! Was ist wirklich dran an diesen und ähnlichen Aussagen? Dr. Anna Laukner, Deutschland klärt zu Mythen und Fakten rund um „bunte Hunde” auf und gewährt spannende Einblicke in die Genetik der Fellfarben und deren Auswirkungen auf das Verhalten und die Gesundheit.
Stress und Trauma wirken auf den ersten Blick wie zwei verschiedene Dinge. Jedoch genau betrachtet handelt es sich bei den beiden um fließende Übergänge. Dr. Iris Aicher, Österreich erklärt, ab wann Stress zum Trauma werden kann, welche Dimensionen eines Traumas es gibt und welche Folgen daraus entstehen können, denn vor allem im Hundetraining ist es wichtig, „normalen“ Stress von einer Traumatisierung unterscheiden zu können. Iris Aicher erklärt den Zusammenhang von Stress und Trauma und bespricht die Grenzen des Hundetrainings im Traumakontext.
Strafe, Korrektur oder Gewalt? Positives Hundetraining oder die Anwendung von aversiven Trainingstechniken? Im Hundetraining existieren zu diesen Themen zahlreiche, mehr oder weniger fundierte Diskussionen, insbesondere in sozialen Netzwerken. Häufig werden eher Meinungsbeiträge und Erfahrungsberichte als fundierte Hypothesen ausgetauscht. Um so wichtiger erscheint eine Einordnung dieser Begrifflichkeiten, insbesondere vor dem Hintergrund der oftmals mehrdeutigen Definitionen. Es existieren stets verschiedene Perspektiven auf ein und dasselbe Thema und jeder Standpunkt kann, isoliert betrachtet, richtig sein. In diesem Vortrag erklärt Gerd Schreiber, Deutschland was hinter diesen Begriffen steckt, wie sie ihre Bedeutung im Hundetraining erhalten haben und wie sie interpretiert werden können.
Um die Ursache für das Verhalten eines Hundes zu verstehen, ist es sehr wichtig, den emotionalen Prozess dahinter zu erkennen. Körpersprache und Mimik sind der Schlüssel, um zu wissen, wie sich der Hund während des Verhaltens fühlt. Michele Minunno, Italien teilt faszinierende Erkenntnisse über die Emotionen und Gesichtsausdrücke unserer Hunde, basierend auf einer aktuellen Studie.
In diesem Vortrag beschäftigt sich Eva Tasič, Slowenien mit den besonderen Herausforderungen, denen Betreuer von Hunden begegnen, die zusätzliche Unterstützung bei ihrer Mobilität brauchen. Wir werden zwei Hauptgruppen von Hunden betrachten: Zum einen behinderte Hunde, die oft aufgrund verschiedener Krankheiten wie IVDD Schwierigkeiten haben, und zum anderen ältere Hunde, die durch chronische Schmerzen und Schwäche in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind. Während des Vortrags werden wir die Hindernisse beleuchten, mit denen Betreuer bei der Pflege dieser Hunde konfrontiert sind, und uns gleichzeitig die verschiedenen Möglichkeiten und Hilfsmittel ansehen, die dazu beitragen können, ihre Lebensqualität zu verbessern. Außerdem sprechen wir über die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Hilfsmittel, die diesen Hunden helfen können, ihre Unabhängigkeit wiederzuerlangen. Ziel ist es, wertvolle Einblicke und nützliche Informationen für alle zu bieten, die mit Hunden arbeiten, die Unterstützung bei ihrer Mobilität benötigen.
Viele der Konzepte, die TrainerInnen bei der Arbeit mit reaktivem Verhalten einsetzen, konzentrieren sich auf Techniken, die auf den zentralen Grundsätzen der Desensibilisierung und Gegenkonditionierung basieren. Diese können zwar sehr nützlich sein, um die Reaktionen von Hunden auf bestimmte Auslöser zu verändern, aber sie sind mitunter langwierig, schwer zu vermitteln und es fällt einigen Haltern auch schwer, sie korrekt und konsequent anzuwenden.
Die „Reactivity Revolution” von Victoria Stilwell, USA bietet einen anderen Ansatz: Er ist stärker auf den Hund ausgerichtet, leichter für TrainerInnen zu vermitteln, zu verstehen und in den Alltag zu integrieren. In ihrer Präsentation wird dieser neue Ansatz aufgezeigt, es werden Fragen gestellt, die zum Nachdenken anregen, positive Trainingsnormen infrage gestellt und erörtert, was Erfolg für Trainer, Betreuer und Hunde bedeutet. Resilienz aufzubauen, reaktiven Hunden zu mehr Impulskontrolle zu verhelfen und Bewältigungsfähigkeiten zu entwickeln, sind Begriffe, die oft verwendet werden, um einen Weg zum Erfolg zu schaffen – insbesondere für nervöse oder ängstliche Hunde. Aber wie erleben diese Hunde diese Begriffe? Und sind wir wirklich „auf Erfolg eingestellt“? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der Vortrag.
In seinem Vortrag wird Dr. Ian Dunbar, USA fünf grundlegende Trainingskonzepte erklären, die viele TrainerInnen einsetzen, wenn sie unerwünschtes Verhalten bei Hunden korrigieren. Obwohl die meisten von uns mit diesen Konzepten vertraut sind, verlieren wir im Alltag manchmal den Blick dafür, wie sie tatsächlich funktionieren und miteinander verknüpft sind. Ian Dunbar wird uns helfen, ihre wertvollen Erkenntnisse zu kombinieren und gewinnbringend in unsere Trainingspraxis zu integrieren.
Den Begriff „Balljunkie“ haben wir alle schon mal gehört oder vielleicht auch verwendet. Handelt es sich hierbei um eine Sucht im medizinischen Sinne? Können Hunde überhaupt süchtig werden? Und falls ja, was bedeutet das? Sind sie behandlungsbedürftig und wenn ja, wie? In ihrem Vortrag beschäftigt sich Barbara Wahlig, Deutschland mit der Frage, ob Suchterkrankungen beim Hund möglich sind, spricht über die Entstehung und Aufrechterhaltung von Sucht und beschreibt die damit einhergehenden anhaltenden Veränderungen im Gehirn. Sie erklärt Ausdruckformen von Sucht bei Hunden, identifiziert Risikofaktoren für deren Entwicklung und benennt komplexe Auswirkungen für den betroffenen Hund. Abschließend formuliert sie Handlungsempfehlungen für den Umgang mit dem ‚Balljunkie‘.
„Bleiben sie einfach stehen, der tut nichts. Er will Sie nur begrüßen.“ Dieser Ausruf ist der Albtraum mancher Jogger und Radfahrer, wenn sie von 30 Kilogramm Fell, Muskeln, Zähnen und Krallen lautstark verfolgt werden und sich völlig ungewiss darüber sind, was ihnen passieren wird, wenn das „Monster“ sie einholt. Begegnungen zwischen Joggern, Radfahrern, Tretrollern sowie anderen Objekten in Bewegung und Hunden sind ein häufiger Auslöser für Konflikte zwischen Hundehaltern und den betroffenen Personen. Einerseits zeigen manche Hunde störendes Verhalten wie das Verfolgen, Anspringen oder sogar Beißen, andererseits passieren Jogger, Radfahrer und andere sich schnell bewegende Menschen häufig sehr dicht und schnell, ohne Rücksicht oder in Unkenntnis ihrer Wirkung auf den Hund.
Um diesen Konflikten vorzubeugen, ist es unbedingt notwendig, sowohl die Sicherheitsbedürfnisse der sich bedroht fühlenden Personen als die des Hundes zu berücksichtigen. Jeder Mensch, aber auch dessen Schutzbefohlene, haben ein Anrecht darauf, sich außer Haus ohne Furcht bewegen zu können. Um das zu gewährleisten, bedarf es einer guten Kommunikation und eines guten Trainings. Dr. Stephan Gronostay, Deutschland bespricht in seinem Vortrag, warum Begegnungssituationen mit Joggern und Radfahrern manchmal problematisch sind und wie Hunde entspanntes und neutrales Verhalten gegenüber ihnen erlernen können.
Irgendwie läuft dieser Hund komisch! Aber was kann dahinter stecken? Problem oder normal? Und wenn ersteres: Kann man dann etwas tun? Wenn ja: Was? – Hätte man schon vorher etwas erkennen/ tun können? Kann man vorbeugen? Auf diese Fragen hat Dr. Andreas Zohmann, Österreich Antworten. Denn es ist nicht egal, wie ein Hund läuft – man kann ihm ansehen, wo (wahrscheinlich) seine Probleme liegen bzw. begründet sein könnten. Natürlich sind auch bildgebende Verfahren wichtig – aber liefern z.B. Röntgenbilder wirklich immer die Aussage, woran das Tier leidet oder einfach versucht, einem Schmerz auszuweichen? Vielleicht sitzt der Verursacher doch ganz woanders? Diagnostik und Diagnosestellung sollen uns zu Gedanken über therapeutische Möglichkeiten führen, die manchmal auch mit ganz einfachen Mitteln durchgeführt werden können. Oder noch besser können sie uns zeigen, was man nach einer Früherkennung präventiv unternehmen kann, damit wir dem uns anvertrauten Lebewesen ein möglichst schmerzarmes oder sogar schmerzfreies Leben an unserer Seite ermöglichen können.
Freitag, den 14. November 2025
12.45 Uhr | Begrüßung und Eröffnung des XXIV. Internationalen Hundesymposiums |
13.00 – 14.30 Uhr | Dr. Anna Laukner: „Bunte Hunde – die Genetik der Fellfarben“ |
Kurze Pause | |
15.00– 16.30 Uhr | Dr. Iris Aicher: „Narben auf der Seele – vom Stress zum Trauma” |
Kurze Pause | |
17.00 – 18.30 Uhr | Gerd Schreiber: „Strafe, Korrektur oder Gewalt?“ |
Samstag, den 15. November 2025
9.00 – 10.30 Uhr | Michele Minunno: „Die Emotion hinter dem Blick: Wie Gesichtsausdrücke helfen können, Verhaltensweisen zu verstehen“ |
Kurze Pause | |
11.00 – 12.30 Uhr | Eva Tasič: „Wenn vier Beine nicht ausreichen“ |
Mittagspause | |
14.00 – 15.30 Uhr | Victoria Stillwell: „Die Revolution der Reaktivität: Ein alternativer Ansatz für die Arbeit mit reaktivem Verhalten“ |
Kurze Pause | |
16.00 – 17.30 Uhr | Dr. Ian Dunbar: „Wichtige Trainingskonzepte in der Hundeausbildung” |
Sonntag, den 16. November 2025
9.00 – 10.30 Uhr | Barbara Wahlig: „Suchterkrankungen beim Hund” |
Kurze Pause | |
11.00 – 12.30 Uhr | Dr. med. vet. Stephan Gronostay: „Training mit Hunden, die Jogger und Radfahrer hetzen ” |
Mittagspause | |
14.00 – 15.30 Uhr | Dr. med.vet. Andreas Zohmann: „Bewegung-Schmerz-Aggression” |
gegen 16.00 Uhr | Ende des Symposiums |
Wenn Du am Symposium teilnehmen möchtest, kannst Du es gleich online buchen. Nach Eingang Deiner Anmeldung erhältst Du eine Buchungsbestätigung und Rechnung. Die Zugangsdaten zum Webinar schicken wir per Email in der Woche vor dem Symposium. Die Aufzeichnungen können bis zum 15.12.2025 online angesehen werden.
Wir freuen uns, Dich im November bei diesem spannenden Programm dabei zu haben!
Mit hunde-freundlichen Grüßen
Clarissa v. Reinhardt & das animal learn Team