Futterbelohnung im Training-Weshalb Leckerchen eine effektive und sinnvolle Belohnung sind

Clarissa v. Reinhardt

Eines der am häufigsten diskutierten Themen im Hundetraining ist die Verwendung von Leckerchen als Belohnung. Manche Halter befürchten, sich von den Leckerchen abhängig zu machen und den Hund damit zu bestechen. Andere glauben, der Hund brauche keine Futterbelohnung, ein Lob sei ausreichend. Ich möchte Ihnen heute erklären, warum ich mit Futterbelohnung arbeite und wie man sie richtig einsetzt.

Zunächst einmal sollte man sich fragen: Gibt es eigentlich Gründe, die gegen den Einsatz von Leckerchen sprechen? In der Tat gibt es keine überzeugenden Argumente dagegen. Denken Sie darüber nach: In unserer Arbeitswelt erledigen wir Aufgaben und erhalten dafür eine Entlohnung. Genauso verhält es sich im Hundetraining. Wenn Ihr Hund eine Übung richtig ausführt, ist es eine positive Erfahrung für ihn, eine Belohnung zu erhalten, die ihm zeigt, dass er etwas Großartiges getan hat.

Natürlich ist es wichtig, dass die Leckerchen, die Sie verwenden, auch wirklich lecker für Ihren Hund sind. Sie möchten ihn schließlich mit etwas belohnen, das er besonders gerne mag. Ob es Würstchen, Käse oder selbst gebackene Hundekekse sind, hängt von den Vorlieben Ihres Hundes und Ihrer Lust zum Backen ab. Aber wenn Sie Leckerchen wählen, die er wirklich richtig gerne mag, steigern Sie die Wirksamkeit der Belohnung.

Dann ist es entscheidend, die Leckerchen wirklich gezielt als Belohnung einzusetzen. Das bedeutet, dass Sie Ihren Hund nicht wahllos damit vollstopfen, sondern sie in Verbindung mit einem erwünschten Verhalten geben. Stellen Sie sich vor, Sie bauen eine Übung auf. Sobald Ihr Hund die Aufgabe korrekt erfüllt, belohnen Sie ihn mit einem Leckerchen. Bei komplexeren Abläufen ist es hilfreich, die Übung in kleine Schritte zu zerlegen, jeden einzelnen Schritt zu belohnen und dann alle Schritte als Handlungskette zusammenzuführen.

Nehmen wir zum Beispiel den Rückruf als Übung. Wenn Sie Ihren Hund rufen und er zuverlässig zu Ihnen kommt, erhält er eine Futterbelohnung. Wenn nun jemand glaubt, das sei eine Bestechung, ist das nicht richtig. Es handelt sich nicht um Bestechung, sondern um eine Belohnung für korrektes Verhalten. Vergleichen Sie es mit Ihrem eigenen Job: Wenn Sie Ihre Arbeit gut machen, erwarten auch Sie eine Entlohnung dafür. Genauso verhält es sich mit Ihrem Hund. Denn welche Veranlassung hätte er, sich auf Kommando hinzusetzen, hinzulegen, heranzukommen usw. ? Gar keine! Warum sollte er das tun…? Welcher Sinn steckt für ihn dahinter, wenn nichts dabei für ihn herausspringt?

Sie müssen auch keine Angst davor haben, dass Ihr Hund nicht mehr mitarbeiten wird, wenn Sie die Leckerchen mal vergessen haben oder Ihnen ausgehen, denn richtig angewandt wechseln Sie von der sog. “Immer-Bestätigung” während des Übungsaufbaus zur variablen Bestätigung nach ca. 8 – 10 Tagen, in denen der Hund das Kommando gut abgespeichert hat. Hierbei gibt es mal eine Belohnung und mal nicht. Wichtig ist jedoch, dass Sie eine nicht vorhersehbare Variabilität einsetzen, die Ihr Hund nicht durchschauen kann. Die Verhaltensforschung zeigt, dass diese variable Belohnung die Motivation Ihres Hundes sogar am stärksten aufrechterhält. Und denken Sie daran, bei den Durchgängen ohne Futterbelohnung trotzdem zu loben, um Ihrem Hund zu zeigen, dass er richtig gehandelt hat. Ihre Freude und Ihr Lob sind ebenso wichtig wie die Belohnung selbst.

Im Endeffekt geht es im Training darum, Spaß zu haben und eine starke Bindung zu Ihrem Hund aufzubauen. Die Futterbelohnung ist dabei ein effektives Mittel, um positive Erfahrungen zu verstärken und Ihrem Hund zu zeigen, dass Sie seine Bemühungen schätzen. Genauso wie Sie sich über Anerkennung und Lohn freuen, freut sich auch Ihr Hund über Lob und Leckerchen.

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Vielen Dank für Ihre Zeit! Die gemeinsame Arbeit sollte für Sie und Ihren Hund immer eine bereichernde Erfahrung sein. Viele Anregungen zu einem gewaltfreien und auf Belohnung basierenden Training finden Sie in unserer Mediathek und in unserem Online-shop.